Die Wege trennen sich erneut
Nachdem Matze sich nach laengerer Abwesenheit mal wieder zu Wort gemeldet habe, komme ich jetzt auch endlich wieder dazu etwas fuer den Blog zu schreiben. Bzw. Es gibt endlich mal wieder vernuenftiges Internet dafuer 😀
Seit dem letzten Bericht wo wir ja gerade in Thailand auf der Strasse von Pai nach Chiang Mai waren hat sich einiges getan und unsere Wege haben sich momentan fuer ein paar Tage wieder getrennt ausserdem haben wir schon wieder mehrere Laender bereist. In dem Video hatte ich ja erwaehnt, dass mein Visum fuer Thailand bald auslaeuft, deshalb musste wir um vom Norden des Landes rechtzeitig ueber die Grenze nach Malaysia zu verlassen auf oeffentliche Verkehrsmittel zurueckgreifen. Die Fahrt mit Bus oder Bahn haette sehr lange gedauert (mehr als 20 Stunden) und wir haben gluecklicherweise einen Flug gefunden, der nur unwesentlich teurer war aber nur zwei Stunden dauerte. Also haben wir uns gemuetlich im Flieger zuruecklehnen koennen und sind vom Norden Thailands nach Hat Yai im Sueden kurz vor der Grenze geflogen. Dort haben wir eine Nacht verbracht, bevor es am naechsten Tag mit dem Fahrrad weiterging und der naechste Grenzuebergang anstand.
Der Grenzuebergang war wieder spannend, da es gar nicht so einfach war, de richtigen Schalter zu finden. Mit dem Fahrrad ist man immer etwas unter dem Radar der Grenzkontrolleure und wir wurden mehrmals zu verschiedenen Posten geschickt, bevor wir dann endlich am richtigen Schalter waren. Bei der Einreise nach Malaysia wurden wir direkt nach einem Nachweis fuer die geplante Ausreise gefragt. Gluecklicherweise hatte ich am Flughafen in Chiang Mai schon einen Flug von Kuala Lumpur auf die Philippinen gebucht und konnte ein Flugticket vorzeigen. Ich wollte naemlich noch den kompletten visafreie Monat, den wir auf den Philippinen bekommen dort verbringen bevor es dann puenktlich zur Hochzeit heim geht. Matze hatte noch kein Ticket, da er noch nicht genau wusste wann er nachkommt, das war aber auch kein Problem. Wir haben dann spaeter auch festgestellt, dass wir in Malaysia sogar drei Monate visafreien Aufenthalt haben!
Insgesamt sind wir nicht so viel mit dem Rad unterwegs gewesen wie wir uns dass eigentlich nach unserer Wiedervereinigung in Thailand gedacht hatten. Das liegt u.a. eben daran, dass ich nicht mehr so viel Zeit hatte, ausserdem gab es einen Zwischenfall von dem ich gleich berichte und wir waren zugegebenermassen auch ein wenig faul und haben uns etwas zurueckgelehnt nach den bisherigen Anstrengungen. In Malaysia ging es von der Grenze erstmal Richtung Sueden ueber Jitra und Alor Setar bis nach Sungai Petani wo wir uns dann nach Osten in Richtung unseres naechsten geplanten Zwischenstopps auf den Perhentian islands aufmachten. Das Land war direkt auf den ersten Blick komplett anders im Vergleich zu Thailand und den anderen Laendern der bisherigen Reise. Dies liegt vor allem daran, dass es sich um ein muslimisches Land handelt. Anstatt buddhistischen Tempeln und Moenchen gibt es nun ueberall am Wegesrand Moscheen zu sehen. Hinzu kam auch, dass zum Zeitpunkt unserer Einreise noch Ramaddan war und tagsueber fast alle Laeden und Restaurants geschlossen waren. Fuer uns war es also schwierig, tagsueber waehrend der Fahrt etwas zu essen aufzutreiben. Wenn wir dann mal etwas gefunden hatten haben wir uns in eine ruhige Ecke gesetzt wo nicht viel los war, um nicht fuer zu viel Aufsehen zu sorgen. Die moisten Leute hatten aber Verstaendnis dafuer, dass wir etwas zu essen brauchten, da wir nicht so streng wie sie den Geboten des Ramadann folgen muessen und das wir fuers Radfahren eben Energie brauchen, trotzdem gilt hier wie immer ein respektvoller Umgang und wir haben uns nicht in aller oeffentlichkeit aufgehalten wenn wir gegessen haben. Wenn wir abends in unseren Tagesunterkuenften ankamen sah es moistens so aus, dass bei Sonnenuntergang die umliegenden Restaurant gestuermt wurden und fur etwa eine halbe Stunde alles voellig ueberfuellt war und man lange anstehen musste und anschliessend war alles wieder wie leergefegt. In den Unterkuenften war auch stets an der Decke ein Pfeil mit dem Hinweis darauf, in welche Richtung sich Mekka befindet. Neben den muslimischen Malayen sind hier aber vor allem auch viele indische Einwanderer anzutreffen, was sich in der lokalen Kueche bemerkbar macht, die stark indisch beeinflusst ist. Meistens waren wir in einer Art Kantine Essen wo man eine Teller mit Reis bekommt und sich aus verschiedenen Toepfen mit Sossen, Gemuese und Fleisch oder Fisch sein Gericht zusammenstellt. Alles war superlecker und auch total guenstig. An unserem ersten Tag dachten wir der Betrag der fuer uns beide galt waer pro Person und waren umso gluecklicher ueber das gute Essen als wir gemeinsam gerademal 2,50Euro gezahlt haben. Eine weitere Umgewoehnung war es auch, dass wir uns auf einmal in einer anderen Zeitzone befanden, was wir vorher nicht wusste, obwohl wir ja nur von Nord nach Sued gereist sind war auf einmal alles eine Stunde spaeter, obwohl in weiter oestlichen Laendern die selbe Zeitzone wie in Thailand gilt. Das war beim ersten Blick auf die Uhr erstmal verwirrend, aber eine Internetrecherche hat dann die Loesung gebracht.
Die meisten Einheimischen waren wie gewohnt sehr freundlich zu uns und haben uns herzlich empfangen und uns trotz Ramaddan sogar Wasserflaschen in die Hand gedrueckt, als sie und mit ihren Motorraedern ueberholt haben. Vereinzelt gab es aber auch immer mal wieder Leute bei denen man gemerkt hat, dass sie von uns oder unserem Unterfangen nicht gerade begeistert sind und es kam hin und wieder mal zu boesen Blicken (ob das jetzt eine generelle Misgunst ist oder weil wir durch die koerperliche Anstrengung etc. die Regeln des Fastenmonats gebrochen haben weiss ich nicht), aber dabei blieb es dann auch.
Auf dem Weg Richtung Osten machten wir in Gerik Halt. Als wir abends unsere grobe Route fuer den naechsten Tag planen wollten mussten wir feststellen, dass es wohl keinerlei Unterkuenfte gibt, die in einem Tag mit dem Rad zu erreichen sind und auch auf dem Sattelitenbild in Google Maps war nicht mal ansatzweise eine Ortschaft zu erkennen. Ausserdem handelte es sich um einen anstrengenden Strekcenabschnitt mit .1.000hm. Wir waren bereits von der Fahrt nach Gerik total gebeutel obwohl wir dort nur ca. 400hm zu bewaeltigen hatten, aber die Hitze ist hier im Sueden wieder staerker und macht mehr zu schaffen und der Strassenbelag hier macht es schwer zich zuegig fortzubewegen, also haben wir uns dazu entschieden am folgenden Tag den Bus nach Kuta Baru zu nehmen und von dort die letzte Etappe mit dem Fahrrad bis nach Kuala Besut von wo man mit dem Boot auf die Insel kommt zu fahren.
Allerdings mussten wir diesen Plan schnell verwerfen. Als wir morgens unsere Raeder abmontierten um sie fuer die Busfahrt vorzubereiten hat si an Matzes Hinterrad etwas verklemmt und al ser daran zog hat er sich eine tiefe Schnittwunde in der Hand zugezogen, sodas auf eine Weiterfahrt mit dem Rad erstmal nicht zu denken war. Ueber nacht hat sie die Situation so verschlechtert, dass wir am naechsten Tag in Kota Baru ins Krankehaus gegangen sind um die Wunde versorgen zu lassen und einer Entzuendung vorzubeugen. Zum Naehen war es da zwar schon zu spaet aber das Personal hat die Wunde fachgerecht versorgt und mit medizinischem Kleber versiegelt und verbunden. Problematisch war auch, dass genau zwei Tage vorher Matzes Reisekrankenversicherung ausgelaufen war. Er hatte zwar noch vor Ablauf der Versicherung versucht, sie online zu verlaengern, aber das hat nicht ganz hingehauen, sodas zu dem Zeitpunkt der Versichertenstatus nicht geklaert war. Jetzt hatten wir wirklich eine Verschnaufpause noetig, also wieder ab in den Bus und ab auf die Perhentian islands. Hier hat sich Andi, einer meiner Stdienkollegen voeruebergehend niedergelassen, um in einem Tauchshop zu arbeiten. Also die perfekte Gelegenheit, um ihm mal einen kleinen Besuch abzustatten. Eigentlich wollten wir nu rein paar Tage auf den Inseln bleiben, wir waren aber beide so hin und weg von der Atmosphaere und der Natur dort, das sich unser Aufenthalt verlaengert hat. Und wenn man schonmal mit Leuten ener Tauchschule die Zeit verbringt habe ich mich gleich dazu entschlossen, meinen Tauchschein zu machen. Matze konnte auf Grund seiner Wunde noch nicht ins Wasser hat dann aber nach mir auch noch den Kurs gemacht als die Wunde gut verheilt war.
Das hat uns zwar einiges an Zeit und Geld gekostet, war es aber definitive wert. Es war einfahc ein unglaubliches Erlebnis, die Unterwasserwelt dort ekunden zu koennen und an so einem Ort seine ersten Tauchgaenge zu unternehmen. Ich weiss gerade auch gar nicht so Recht, wie ich diese Eindruecke in Worte fassen soll. Erst einmal ist es ein abgefahrenes Gefuehl, sie so frei und quasi schwerelos frei unter Wasser bewegen zu koennen und etwas zu sehen, was man so vorher noch nie erlebt hat und auch die visuellen Eindruecke waren so zahlreich, dass es twilweise schwierig war, alles zu verarbieten wiel wir uns ja auch noch darauf konzentrieren mussten, das erlernte richtig anzuwenden. Ich denke Matze wird bald auch noch das ein oder andere Unterwasser video und –foto hochladen von den verschiedensten Korallenformationen, unzaehligen Clownfischen, Barracudaschwaermen, Stachelrochen, Kugelfischen, Haien, Schildkroeten und vielem mehr.
Nachdem wir auf den Inseln so viel Zeit verbracht hatten waren es nur noch wenige Tage bis zu meinem Flug von Kuala Lumpur aus, also haben wir von dem Anlegeort Kuala Besut wieder den Bus genommen. Die Landschaft unterwegs sah auch wieder faszinierend aus und alles war in einem richtig satten gruen, vorbei an Feldern und Bergen durch einen Nationalpark. Be idem Blick aus dem Fenster fand ich es richtig schade, dass wir diese Strecke nicht mit dem Fahrrad zuruecklegen konnten. Aber wer weiss, vielleicht holen wir das ja noch mal nach 😉 Matze hat mich nach KL begleitet wo wir die letzten beiden Tage vor unserer naechsten Trennung verbrachten. Er hat aber schon geplant, auf die Philippinen nachzukommen, er wollte aber vorher noch mit dem Rad bis nach SIngapur fahren. Dafuer fehlte mir einfach die Zeit, wenn ich rechtzeitig zur Hochzeit meines Bruders daheim sein wollte. Und Kuala Lumpur hat mir als Grossstadt auch erstmal wieder gereicht. Inzwischen bin ich wieder auf den Inseln der Philippinen unterwegs. Momentan bin ich in El Nido und Matze befindet sich auch shcon in der Faehre auf dem Weg hierher und wir sehen uns in ein paar Stunden wieder.
Was wir in Kuala Lumpur und hier auf den Philippinen so gemacht haben (warden) berichte ich dann im naechsten Eintrag, so langsam warden meine Finger naemlich muede.