Archiv der Kategorie: Laos

Reisen mit Rudi Carrell

Als kleinen Nachtrag zu meinem letzten Bericht hier noch ein paar fotografische Eindruecke aus dem COPE vistor center
Prothesen von COPE, die bei uns schon laengst ausgemustert wuerden
Prothesen von COPE, die bei uns schon laengst ausgemustert wuerden
Ein Metaldetektor um Bomben zu finden
Ein Metaldetektor um Bomben zu finden
Bombenteile verarbeitet zu Haushaltsgegenstaenden
Bombenteile verarbeitet zu Haushaltsgegenstaenden
Vientiane habe ich inzwischen hinter mir gelassen und mich von dort auf den Weg Richtung Norden durch die Berge bis nach Luang Prabang gemacht. Die ersten Tage ging es noch einigermassen entspannt zu. Die Anstiege auf dem Weg bis nach Vang Vieng haben schon etwas zugenommen und waren eine kleine Aufwaermuebung fuer das, was noch vor mir liegen sollte. Da ich bisher in Laos seit ich von Don Det gestartet bin nur jeweils einen Ruhetag in Thakek und Vientiane hatte, hatte ich urspruenglich eingeplant in Vang Vieng noch einen Tag Pause einzulegen bevor die grosse Anstrengung bevorstuende. Die polnische Radfahrerin die ich unterwegs getroffen hatte erzaehlte mir aber von einem guesthouse etwa 50km hinter Vang Vieng, das von einem Laoten gemeinsam mit seiner Familie in einem kleinen Dorf betrieben wird, direwkt am Fluss gelegen mit Haengematten und einem gemuetlichen Zusammenleben, wo man am Leben der Familie teil hat, gemeinsam kocht und alle sich abends treffen um gemeinsam gegessen wird, waehrend Geschichten ausgetauscht werden. Das klang sehr verlockend und ich hatte meinen Plan geaendert und wollte hier einen Tag laenger bleiben. Als ich dort ankam wurde mir jedoch gesagt, dass das guesthouse eigentlich omentan geschlossen ist. Ein Freund der Familie war aber dort und ich konnte zumindest eine Nacht dort verbringen und hatte eine angenehme Zeit mit dem Rest der Familie, der da war und wir haben gemeinsam gekocht und gegessen. Am Tag zuvor in Vang Vieng war einen Tag vorher das rocket festival mit dem der Beginn der Regensaison eingelaeutet wurde und seitdem hat es auch tatsaechlich jeden Tag geregnet. Meist zum Glueck nur morgend und abends waehrend es mittags nur neblig und wolkig war und zwischendurch mal ein kleiner Schauer kam, dadurch war die Temperatur nicht sio unangenehm. Dafuer war die Luffeuchtigkeit hart zu ertragen. Erst hatte ich befuerchtet, dass ich die Aussichten in den Bergen nicht richtig geniessen kann, aber der Nebel der sich ueber die Bergspitzen gelegt hat war ein traumgafter Anblick!
Huetten fuer Risfarmer zum Schutz vor Sonne oder Regen
Huetten fuer Risfarmer zum Schutz vor Sonne oder Regen
ich war nicht als einziger mit dem Fahrrad unterwegs
ich war nicht als einziger mit dem Fahrrad unterwegs
Da braut sich ordentlich was zusammen
Da braut sich ordentlich was zusammen
Kuehe und andere Tiere sind immer wieder auf der Strasse anzutreffen
Kuehe und andere Tiere sind immer wieder auf der Strasse anzutreffen
Ausblick ueber die Berge
Ausblick ueber die Berge
Bevor ich diese Strecke angetreten habe war ich mir nicht sicher, o ich es nur mit dem Rad nach Luang Prabang schaffen wuerde, aber es nicht zu versuchen konnte ich mir nicht verzeihen und habe es nun tatsaechlich nach mehreren Tagen Anstrengung geschafft. Ich muss sagen, das war bisher eindeutig der faszinierendste Teil dieser Reise und ich bin froh, dass ich die Muehen auf mich genommen habe. Unterwegs habe ich einen 72-jaehrigen Radfahrer aus Holland getroffen, der die selbe Strecke auf sich genommen hat und wir haben und ind er Regel morgens beim Fruehstueck und abends zum Abendessen wieder getroffen und er hatte viele interessante Geschichten auf Lager und war eine Motivation bei langen Anstiegen. Durch den vielen Regen war die Strasse entsprechend nass und gefaehrlich, weshalb ich die Abfahrten mit Vorsicht und nur langsam begehen konnte, was natuerlich den Vorteil hatte, das ich laenger etwas davon hatte. Als es am Tag bevor ich nach Luang Prabang gekommen bin kam es dann aber wie es kommen musste - Sturz! Ich habe gespuert wie mein Hinterrad in der Kurve ausbricht und konnte nichts mehr dagegen tun als mich moeglihst zu schuetzen. Gluecklicherweise wurde der Grossteil des Sturzes durch meine Satteltasche abgefangen und nur mein Oberarm, der durch meine Regenjacke geschuetzt war und mein Oberchenkel kamen in Bodenkontakt. Bis auf einen Kratzer an meinem linken Oberschenkel ist zume Glueck nichts passiert und ich bin froh, dass nichts schlimmeres passiert ist. Auf diesen Schock habe ich erstmal eine Pause eingelegt um sicherzugehen, dass auch wirklich noch alles am rechten Platz ist. Nach einigen Minuten konnte ich meine Fahrt fortsetzten und war von da an noch vorsichtiger als zuvor. Ich hatte bereits die Tage davor den Gedanken, dass ich mir bald doch einen Helm zulegen sollte, was ich nach diesem Erlebnis auf jeden Fall tun werde!
Sonnenuntergang ueber dem Mekong in Luang Prabang
Sonnenuntergang ueber dem Mekong in Luang Prabang
IMG_20160527_113628 IMG_20160527_114236 Inzwischen habe ich es heil nach Luang Prabang geschafft, geniesse es hier etwas entspannen zu koennen und habe mir ein wenig die Stadt und die Gegend inklusive Wasserfall angeschaut bevor es morgen fuer zwei Tage mit dem Boot nach Thailand geht, wo ich Matze wieder treffen werde. Es wird sicher angenehm, sich auch einfach mal zuruecklehnen zu koennen und die Landschaft in aller Ruhe beobachten und an sich vorbeiziehen lassen zu koennen, ohne sich abstrampeln zu muessen bevor es dann wieder aufs Rad geht.

4.000 Inseln nach Vientiane

Puh, wo fange ich jetzt nur am besten an? Seit dem letzten Eintrag hat sich so einiges getan und es gibt viel zu berichten, aber nun ja, jetzt versuche ich, hier kompakt die wichtigsten Erlebnisse zusammenzufassen – ich hoffe ich kriege noch alles zusammen. Hier in in Laos ist das mit dem Internet eben so ne Sache. Ich schreibe das ganze jetzt auch schon ein zweites Mal, denn obwohl ich vor kurzem zwar ein Internetcafe ausfindig machen konnte war  die Verbindung nicht ausreichend um etwas zu veröffentlichen und mein Text ist im Nirvana verschwunden. Aber beginnen wir von vorne. Genau wie Matze und Nici habe ich den Bus genommen, um von Vietnam nach Laos zu kommen. Glücklicherweise wusste ich durch das Erlebnis der beiden bereits was mich erwartet, als ich mitten in der Nacht in Savannakhet aus dem Bus geschmissen wurde und war deshalb auch nicht so verwundert, als ich dann für den Rest der Strecke nach Pakse mit ein paar Kip in der Hand zu einem local Bus geschickt wurde. Vorher gab es bereits Ärger  Grenzübergang, zum Glück nicht für mich. Neben mir war neben den ganzen Locals noch eine weitere Reisende aus Kanada an Bord, die in Ho Chi Minh City als Lehrerin arbeitet und für die Ferien Woche nach Laos fahren wollte. Als die einzigen beiden Ausländer und Personen die Englisch sprechen saßennwir in den Zwischenstopps immer zusammen. Als wir dann am Grenzübergang angekommen waren, wurde sie allerdings abgewiesen, da ihre citizen card für Vietnam nicht mit der Nummer ihres neu ausgestellten Reisepass übereinstimmten, obwohl ihr vorher versichert wurde, dass dies kein Problem sein. Daraufhin war ich voll mit im Geschehen, weil alle dachten, wir beiden würden zusammen reißen was natürlich nicht der Fall war, aber schwer zu erklären ist wenn niemand wirklich Englisch spricht. Für mich hat sich glücklicherweise alles in Wohlgefallen aufgelöst. Für den Rest der Fahrt blieb ein Platz im Bus jedoch frei. Schon ein komisches Gefühl, eine Person an der Grenze zurückzulassen, ohne man ihr helfen kann oder sie weiß, wie sie zurückkommen soll. Von daher hatte ich auch erst ein mulmiges Gefühl wieder in den Bus einzusteigen, man hätte in dieser Situation ein wenig Zusammenhalt und ich war froh, nicht alleine zu sein, aber in dieser Situation war ich einfach machtlos... Nach dem Buswechsel kam ich dann gegen 4 Uhr morgens endlich in Pakse an. Von hier war es nicht mehr weit zu den 4.000 Inseln, aber doch zu weit um an einem Tag hinzuradeln. Also verwies mich der Busfahrer an das Busterminal ca. 8km nördlich der Stadt. Als ich dort ankam begann das Morgengrauen und es war noch Totenstille. Nur ein Schalter war besetzt und der Ticket Verkäufer schüttelte den Kopf und deutete, dass hier keine Busse an mein gewünschtes Ziel führen. Er gestikulierte wild und sagte etwas von 50km. 50km? Na toll, also erstmal in die falsche Richtung gefahren und dann so weit zum nächsten Busterminal. Wo das genau sein sollte wusste ich aber immer noch nicht. Als ich wieder au die Straße einbog wusste ich also erstmal nicht so genau wo ich hin musste. Ich traf drei Männer und fragte ob sie Englisch können und einer meinte ein bisschen. Glückstreffer! Hier in diesem Land sind die Englischkenntnisse nicht so fortgeschritten und gleich die erste Person, dir ich gefragt habe konnte mir mit Worten erklären, dass ich zu dem südlichen Busterminal hätte fahren sollen, das aber zum Glück nur 15km entfernt war. Also wieder zurück in die Stadt und die selbe Distanz nach Süden. Als ich dort ankam fuhr direkt ein Bus los ohne große Wartezeit und nach zwei weiteren Stunden Busfahrt und einer kurzen Fährüberahrt habe ich gegen 10 Uhr endlich Don Det erreicht. Erstmal Frühstück, denn gegessen hatte ich bisher noch nichts.
Der Ausblick von meinem Bungalow
Der Ausblick von meinem Bungalow
Einige der 4000 Inseln
Einige der 4000 Inseln
Die nächsten zwei Tage habe ich entspannt auf Don Det verbracht und dir entspannte Atmosphäre genossen und viel Zeit in meiner Hängematte vor dem Bungalow verbracht 🙂 Hier zeigt sich der Mekong endlich mal von seiner schöneren Seite und man kann die Natur und das Rauschen des Flusses genießen. Von den 4000 Inseln sind nur die wenigsten bewohnt, denn bei den meisten „Inseln“ handelt es sich um nicht mehr als ein paar Grasbüschel, die aus dem Wasser hervorragen. Unter Backpackern ist Don Det die beliebteste Insel. Viele Leute leihen sich ein Fahrrad für einen Tag, um die maechste Insel, Don Khone für einen Tag auf dem Rad zu erkunden. Da ich mein Rad schon dabei hatte bot sich das natürlich auch für mich an und ich habe die Wasserfälle, einen Strand und dir Wälder von Don Khone erkundet, bevor es am nächsten Tag weiter nach Don Khong ging. Unterwegs fuhr ich durch Don Som, wo wiederum keinerlei Touristen anzutreffen sind und ich euphorisch von den Einheimischen gegrüßt wurde. Insgesamt war es eine gemütliche Tagesstrecke bis ich auf Don Khong ankam, wo es ein paar Gästehäuser gibt und auch ein paar wenige Reisende anzutreffen sind aber es deutlich ruhiger zugeht. Fast schon langweilig. Ein Neuseeländer den ich dort getroffen habe und kurz nach mir ankam hat sich entschieden anstatt sich eine Übernachtungsmöglichkeit zu suchen direkt nach Don Det weiterzureisen – hätte ich wohl ähnlich gemacht.
Don Khone
Don Khone
Wasserfaelle von Don Khone
Wasserfaelle von Don Khone
IMG_20160505_122625 Nach einer Nacht dort ging es fuer mich also weiter Richtung Norden. Die erste Strecke nach Champasak war ein schwieriges Unterfangen. Die meiste Zeit musste ich auf sandigen Schotterwegen fahren und wenn es mal eine geteerte Strasse gab war diese uebersaeht mit Schlaglochern. An manchen Stellen waren die Streckenverhaeltnisse so schlecht, dass ich vom Rad abgestiegen bin und fuer ein paar Meter geschoben habe, um das Fahrrad zu schonen und keinen Platten o.ae. zu riskieren, denn wer liebt der schiebt 😉 Unterwegs wurde ich von den Einheimischen ueberall euphorisch gegruesst und wo ich anhielt um eine Pause zu machen versammelten sich meistens gleich die Leute, um mich zu beobachten. Das war zwar nett gemeint, an so einem anstrengenden Tag waere mir etwas Ruhe in den Pausen aber deutlich lieber gewesen, da die Leute teilweise auch sehr aufdringlich waren und angefangen haben mich anzufassen, sodass ich kaum zur Ruhe gekommen bin. Meistens bin ich schnell gefluechtet und hatte so kaum eine Ruhepause an diesem Tag. Selbst als ich entfernt von Ortschaften einen schattenspendenen Baum gefunden habe und gehofft habe, hier etwas Ruhe zu finden kamen ploetzlich etwa zehn Kinder angerannt und haben sich in einer Traube um mich herum versammelt, um jeden meiner Schritte zu beaeugen. Also direkt weiter. Das aussergewoehnlichste war, als ich in einer kleinen Ortschaft hielt, um mir etwas zu trinken zu holen. Kurz nachdem ich mich gesetzt hatte kam es zu einem Streit der Beitzerin des Ladens und der Nachbarin und es wurde lauthals diskutiert, bis die Nachbarin schlussendlich mit einem Backstein nach der Frau warf, der nur knapp neben mir landete. Na dankeschoen, das war mal ein toller Start in das Radfahren in Laos.
So sahen die Strassen fuer den Grossteil des Tages aus
So sahen die Strassen fuer den Grossteil des Tages aus
oder auch mal so
oder auch mal so
Nicht nur das Fahrrad hat einiges abbekommen
Nicht nur das Fahrrad hat einiges abbekommen
Die Faehre faehrt entlang eines Seils un der Faehrmann zieht das Boot von Ufer zu Ufer
Die Faehre faehrt entlang eines Seils un der Faehrmann zieht das Boot von Ufer zu Ufer
Blick an Bord
Blick an Bord
Die kommenden Tage hat sich das ganze gluecklicherweise etwas geaendert. Die Strassenverhaeltnisse wurden besser und auch die Leute waren nicht mehr so aufdringlch, auch wenn ich natuerlich ueberall fuer Aufsehen sorgte. In Thakek angekommen habe ich einen Tag Pause eingelegt, um wieder Energie zu tanken. Ausserdem war es dringend notwendig, das Fahrrad, das den ganzen Staub und Dreck der dirtroads gesammelt hatte zu putzen. Vor allem in der Kette hatte sich so einiges gesammelt. In Thakek traf ich auch das erste mal wieder auf andere Reisende, die von hier aus eine Tour auf dem motorbike starteten. Die meiste Zeit ging es recht flach zu und die Landschaft war nicht sonderlich beeindruckend und abwechslungsreich. Auf der Strecke von Thakek bis Vientiane wurde es dann schon ein wenig sehenswerter und ich hatte von Tag zu Tag das Gefuehl, dass das Gras und die Baeume um mich herum gruener wurden und in der Ferne gab es endlich die ersten Berge zu sehen. Das hiess fuer mich auch die ersten kleinen Anstiege, aber das nimmt man gerne in Kauf fuer eine schoenere Aussicht und das war natuerlich noch nichts im Vergleich zu den Anstiegen, die mir noch bevorstehen sollten.
Nach getaner Arbeit gab es erstmal ein Feierabendbier. Prost!
Nach getaner Arbeit gab es erstmal ein Feierabendbier. Prost!
Mit Eiswuerfeln, Pulver und Mixer wird das Erfrischungsgetraenk zubereitet
Mit Eiswuerfeln, Pulver und Mixer wird das Erfrischungsgetraenk zubereitet
Heute habe ich mich fuer Geschmacksrichtung gelb entschieden
Heute habe ich mich fuer Geschmacksrichtung gelb entschieden
Die meisten Tage vergingen recht eintoenig. Ich startete morgens, so lange es noch einigermassen kuehl war und gegen Mittag fing die Hitze an zu druecken. Bei dieser Gelegenheit waren die Milkshake-artigen Getraenke, die immer wieder am Strassenrand verkauft werden eine wilkommene Erfrischung. Es kam auch einige male vor, dass gegen Nachmittag ein Wind aufkam, der immer staerker wurde und sich spaeter in ein Gewitter verwandelte. Zum Glueck war ich bis dahin schon in meiner Unterkunft fuer die Nacht angekommen und konnte das Gewitter in der Ferne aus dem Trockenen beobachten und die damit verbundene abgekuehlte Luft geniessen.
Typischer Anblick: Kinder planschen im Becken auf einem der zahlreichen Fussballfelder und im Hintergrund ein Tempel
Typischer Anblick: Kinder planschen im Becken auf einem der zahlreichen Fussballfelder und im Hintergrund ein Tempel
Ein Bambusgeruest um mein Hoetl fuer die Nacht
Ein Bambusgeruest um mein Hoetl fuer die Nacht
Das Ziel (fast) vor Augen
Das Ziel (fast) vor Augen
Auf meinem weiteren Weg in die Hauptstadt Vientiane machte ich fuer eine Nacht Zwischenstopp in Paksang. Als ich nachdem ich mir eine Unterkunft gesucht hatte zu Fuss losgezogen bin, um etwas zu essen zu finden kam mir eine Radreisende entgegen. Sie fragte mich, ob ich wisse, wo es in der Stadt einen Fahrradladen gaebe, da sie einen neuen Ersatzschlauch brauchte und die Einheimischen ihr nur per Fingerzeig zeigen konnten wo sie hinsoll. Ich bin dann gemeinsam mit ihr zu dem Laden gegangen und wie erwartet war dort kein passender Fahrradschlauch vorhanden. Sie entschied sich, im selben Gaestehaus wie ich zu uebernachten. Als die Besitzerin mir erzaehlte, dass sie auch Moebel herstellt und sie bereits einige male in Deutschland war wurde mir klar, dass das die selbe Unterkunft sein muss in der auch Matze schon war. Ich gab der polnischen Radfahrerin einen meiner Ersatzschlaeuche, das sie auf dem Weg Richtung Sueden war und in diese Richtung keine Hoffnung auf Erfolg war und ich in Vientiane bessere Chancen hatte Ersatz aufzutreiben. Spaeter sollte sich herausstellen, dass auch Matze ihr schon begegnet ist und ihr ebenfalls eine Ersatzschlauch geliehen hatte. Ihre Reifen scheinen wohl nic sonderlich standhaft zu sein. Es war auf jeden Fall ein lustiger Zufall der elben Person zu begegnen und jemanden fuer eine abendlichen Austausch zu haben. Am naechsten Morgen trennten sich unsere Wege und ich machte mich weiter auf den Weg Richtung Hauptstadt. In Vientiane habe ich meinen naechsten Ruhetag eingelegt und unter anderem das Cope visitors center besucht. Laos gilt als das am staerksten bombadierte Land der Welt und von den 260 Millionen im Vietnamkrieg abgeworfenen Bomben sind mit 80 Millionen fast ein Drittel nicht detoniert. Dies stellt bis heute eine grosse Gefahr dar. Bei Cope handelt es sich um eine NGO, die sich darum kuemmert, diese Gefahr einzudemmen. Zu ihrer Arbeit gehoert unter anderem das aufsuchen und sichern der verbliebenen Bomben sowie Aufklaerungsarbeit innerhalb der Bevoelkerung ueber die Gefahren, da viele Leute in den Doerfern immer wieder Bruchstuecke finden und diese fuer den haushaltsgebrauch verwenden, indem sie aus den Bomben Teller, Loeffel, Zaeune und alle moeglichen anderen Dinge herstellen. Hierbei haben in den vergangenen Jahren viele Leute Gliedmassen verloren. Ein Grossteil der Arbeit von Cope besteht auch darin, Prothesen fuer die Verwundeten herzustellen und diese zu unterstuetzen, da die Unterstuetzung von staatlicher Seite eher mangelhaft ist. Das Zentrum ist sehr ansehnlich mit viel Anschauungsmaterial und Geschichten von Einzelfaellen. Fuer uns ist sowas unvorstellbar und auch die Prothesen waeren bei uns schon vor 50 Jahren ausgemuster worden, aber fuer laotische Verhaeltnisse ein deutlicher Fortschritt und auf jeden Fall unterstuetzenswert. Der Eintritt ist umsonst, aber man kann den Verein mit einer Spende oder dem Kauf von Souvenirs unterstuetzen. Mittlerweile bin ich wieder on the road, auf dem Weg weiter Richtung Norden in die Berge und auf den Spuren von Matze. Naehere Infos folgen im naechsten Beitrag. Ich hoffe, dass ich diesmal schneller Bericht erstatten kann. Thomas

Die Berge von Nordlaos und Luang Prabang


So, nun auch mal wieder eine kleine Aktualisierung von mir. Ich habe noch das Video vom Lao Neujahr (NEIN, da urheberrechtliches Material drinnen ist.. DANKE Youtube) hochgeladen und ein paar Videos aus den Bergen. Leider sind mir mal wieder nicht alle aktuellen Videos verfuegbar, da meine Speicherkarte hier im Internet Cafe ploetzlich nicht mehr erkannt wird... ausserdem haengt sich seid meinem letzten Tag in den Bergen auch noch dauernd die Actioncam auf.... Jetzt muss ich hoffen, dass ich bald einen guten Werkzeug Laden finde um den Akku entfernen zu koennen... Aber egal! Die Berge waren waren fuer mich die schoenste Etappe bisher! Man hat eine Aussicht von bis zu 1300m Hoehe und ist meist alleine in der Natur.
Berge 2
Die Berge zwischen Vang Vieng und Luang Prabang (mein Ziel)
Berge 1 Natuerlich war es mit dem Gepaeck bergauf auch die haretste Strecke bisher. Bereits am ersten Tag musste ich 2300 Hoehenmeter fahren und das im heissesten Monat in Laos, wo die Temperatur bis zu 42 Grad erreicht! Ausserdem muss man seine Strecke auch gut davor planen, da es auf dem ganzen Weg nur 3 kleine Orte gibt, wo man ein Guesthouse findet. Da man auch ca. 3 Tage fuer den ganzen Weg, angefangen von Vang Vieng bis nach Luang Prabang, braucht bleibt kein Spielraum. Gluecklicherweise gibt es eine Website von einem Kanadischen Paerchen, welche den Weg auf ihrem Blog sehr gut beschrieben haben. Sie waren auch mit dem Fahrrad vor mehreren Jahren unterwegs und ohne ihre Website haette ich wirklich nicht rausfinden koennen wo ich in den Bergen schlafen kann. Die Unterkuenfte befinden sich alle auf ca. 1000 m Hoehe und so hatte ich abends einen wunderschoenen Ausblick. Da gerade die Regenzeit startet gibt es fast jeden zweiten Tag abends starke Unwetter die sehr ploetzlich und sehr intensiv, mit Regen, Gewitter und Sturm, einsetzten. Von den Bergen aus war dies ein einmaliger Anblick! Auch in Vang Vieng und in der Hauptstadt hatte ich die Unwetter schon erlebt, da durch die Unwetter meistens auch der Strom ausfaellt, war in der Hauptstadt fuer 20 min alles dunkel. In Vang Vieng das gleiche Spiel, dort war es besonders schoen, da die umgebenden Berge in kompletter Dunkelheit durch die Blitze fuer ein paar Sekunden beleuchtet wurden.
Vang Vieng
Die Berge um Vang Vieng
Vang Vieng2 Schliesslich bin ich in Luang Prabang heil angekommen. Neben Touristen ist die Stadt voll mit Kloestern und vielen jungen Moenchen, da sie hier die einmalige Chance haben Englisch in der Moench Schule zu lernen und danach auch fuer 150$ im Jahr zu studieren.
Buffet auf dem Nightmarket in Luang Prabang
Buffet auf dem Nightmarket in Luang Prabang
Bekannt ist auch, dass diese orange gekleideten Gesellen jeden morgen um 6:30 auf die Strasse stroemen um Almosen, meist in Form von Essen, von den Einwohner zu bekommen. Dies ist eigentlich ein hoechst kultureller und spritueller Brauch. leider hatte ich das Gefuehl, dass hier einiges vermarketet wird. So koennen die Touris Reispakete erwerben, welche voellig ueberteuert, wenn man es mit den Preis auf den Maerketen vergleicht, verkauft werden um sie den Moenchen zu geben. Es stehen Werbeschilder dafuer aus wie im Zoo, tatsaechlich steht auch noch drann, wieviel Meter man von den Moenchen Abstand halten soll, wenn man sein Foto macht.... Ich habe dort auch durch Zufall einen Moench am Morgen auf einem Berg kennengelernt. Viele wollen ihr Englisch im Gespraech verbessern. Er wollte mich am Nachmittag erneut sehen und ich brachte diesmal Essen vom Markt mit, um mit ihm auf dem Berg mittag zu essen. Es war sehr schoen und er wollte mit mir Email und Telefonnummern austauschen. Ich lud ihn fuer den naechsten Tag ein, mit mir zu dem fantastischen Wasserfall (Kuang Si, Bilder folgen) zu kommen. Erstaunlicherweise war er dort bisher nur einmal mit ein paar anderen Moenchen gewesen. 20160428_154946 20160428_144325 20160428_143522 Der Wasserfall war eines der schoenste Naturerlebnisse, er ist gigantisch und verlaeuft durch mehrere Ebenen mit mehreren Becken in denen man schwimmen kann und sich im Wasserfall duschen kann. Das Wasser ist hellblau, da durch den Limestone bestimmte Mineralien in das Wasser gelangen. Ich fuehlte mich wie auf einem riesigen Spielplatz, da man den Gipfel ueber verschiedene sehr steile Kletterpfade erreichen kann. Der Moench war extrem schnell und sehr gut ausbalanciert. Ich kletterte mit ihm teilweise am Stein und Wasser und teilweise durch den Dschungel. Er konnte nur ganz oben schwimmen, da unten zuviele Touris und besonders Frauen waren 😉 Natuerlich musste ich ihm die Fahrt dorthin bezahlen, da er keine Moeglichkeit hat Geld zu verdienen. Ausserdem kaufte ich mit ihm auf dem Markt auch neue Schuhe und eine neue Robe fuehr ihn, da seine alte Kleidung sehr dreckig war und er nur eine Robe besitzt. Sein normaler Alltag faengt um 4 Uhr morgens mit Beten und Meditation an, danach geht es zum Almosen sammeln auf die Strasse und danach in die Schule, Mittagspause und dann Nachmittagsunterricht. Er lebt mit 9 anderen Moenchen im Kloster, schlaeft auf dem Boden mit einer Matte im "Schlafgebauede" aus Holz und der aelteste der Truppe ist 25! Er ist dann  sozusagen der Vater-Moench, der auf die anderen Moenche und Novizen aufpasst. Bei diesem Alter sah es fuer mich aus wie eine Art "Jugendgang", auch wenn es komisch klingt. Tatsaechlich hat ein Moench auch versucht von mir Geld zu bekommen und normalerweise ist selbst das Fragen danach ueberhaupt nicht im Sinne der Religion. Ihm hatte ich ebenfalls eine Robe besorgt und er stellte sich damit aber nicht zufrieden.... er versuchte mir zu erklaeren, dass er 150$ fuer das Studium, ein Motorrad um zur Uni zu kommen und ein Smartphone brauche... Als ich ihn fragte, warum er nicht die paar Meter der mir zuvor gezeigten Uni laufen moechte, befand sich seine gemeinte Einrichtung ploetzlich nicht mehr in Luang Prabang. Klar! Hier gibt es ja auch noch soviele andere Staedte mitten in den Bergen von Laos! HaHAHA..... Das Spiel ging weiter und weiter, er wollte mir sogar erzaehlen, dass ihm vom gestrigen Sandwich, dass ich ihm gegeben hatte, noch immer schlecht sei und er gestern schon zur Apotheke musste um Tabletten fuer den Magen zu besorgen. Komischerweise erwaehnte er dies, als ich im Begriff war zu gehen und ich hatte an diesem Tag schon viele Stunden mit den Moenchen verbracht und kein einziges Krankheitsanzeichen feststellen koennen. Nun wollte er Geld um erneut zur Apotheke zu gehen..... Ich koennte noch so viel mehr schreiben, aber im Endeffekt bleibt nur zu sagen, viele Moenche sind einfach nur Jungs (besonders in Luang Prabang!) - sie kommen meist schon im Alter von 12 hierher und werden meistens von der Familie dazu bewegt um spaeter dann studieren zu koennen. Sie treffen diese Entscheidung in diesem Alter natuerlich nicht aus spirituellen Gruenden! Ich halte mich nun lieber an die aelteren Moenche welche, ganz im Sinne des Busshismus, eine sehr ausgeglichene und foehliche Stimmung vermitteln. Nach einer zweitaegigen Schiffsfahrt auf dem Mekong (die ebenfalls sehr schoen war und ich endlich mal die natuerlicheren und wilderen Strecken dieses Flusses sehen konnte), von Luang Prabang aus, bin ich nun wieder in Nordthailand angekommen. Ich befinde mich auf dem Weg Richtung Chiang Mai und Pai. Der Unterschied von einem der aermsten Laender hin zum reichsten und touristischsten ist sehr krass! Es gibt soviele dicke Menschen hier und das faellt mir jetzt erst richtig auf. Es gibt soviele Einkaufzentren und einige Menschen scheinen dem Konsumwahn verfallen zu sein und sind sehr hektisch. Andererseits habe ich hier natuerlich wieder sehr schoene Hostels, gutes Essen, Internetcafes etc. etc. ich weiss noch nicht so richtig wie ich nun ueber Thailand denken soll. Eins ist sicher, ich nutze den Komfort und werde mir anschauen wie der VfB absteigt und vielleicht auch ein paar Spiele der EM wenn die Zeit reicht! Viele Gruesse Matze    

Abschied von Nici und Pi Mai Lao

  Nein, in Laos gibt es nichtmehr ueberall Internet Cafes wie in den bisherigen Laendern. Deshalb ist erst jetzt wieder ein Update moeglich:   Neues Jahr in Thailand und auch in Laos! Die trockene Zeit beginnt, weshalb viele Laoten erstmal nicht mehr so viel arbeiten muessen und deshalb natuerlich ungefaehr eine Woche lang feiern! Unseren Start wollten wir ganz im Sueden von Laos machen. Dort gibt es einen sehr schoenen Ort am Mekong, gennant die "4000 Inseln". Unter anderem gibt es dort sehr schoene aus Bambus gebaute Backpacker Hostels am Wasser, natuerlich viele Flussinseln und auch die Mekong Delfine! Um rechtzeitig ueber die Grenze von Vietnam nach Laos zu kommen (das Visum lief aus) haben wir einen Schalfbus gebucht. (Auch mit genuegend Zeit haetten wir fuer das Grenzgebiet sowieso Camping Ausruestung gebraucht, um den kompletten Weg mit dem Fahrrad zu machen.) Jedoch hat uns der Bus 200km zu weit noerdlich, in Savannakhet, abgesetzt. Mit auf die Reise haben wir rund 5 Dollar bekommen um den naechsten local Bus bis zu unserem Ziel zu nehmen. Leider hat Nici waehrend der Fahrt etwas Fieber bekommen, weshalb wir dann erstmal in Savannakhet geblieben sind. Dort hat sie dann auch die Entscheidung getroffen wieder nach Hause zu fliegen, da sich fuer sie neue Zukunftsplaene waehrend der Reise entwickelt haben. Dafuer wuensche ich dir selbstverstaendlich auch viel Erfolg liebe Nici! 😉   So bin ich nun seid einer guten Woche alleine in Laos unterwegs. Ob April der beste Monat fuer das Fahrradfahren ist bleibt fraglich. Es ist der heisseste Monat und es hat bis zu 42 Grad. Das ist dann doch schon erstmal eine kleine Umstellung, wenn man von Vietnam kommt wo es ein paar Grad kaelter ist und man vom Meereswind gekuehlt wird. Andererseits wird man den ganzen Tag kuebelweise mit Wasser begossen (siehe Video), da das Neujahrsfest auch das Wasserfest genannt wird! Ich habe also die Entscheidung getroffen von Savannakhet in den schoenen und auch bergigen Norden zu fahren und die Mekong Inseln ganz im Sueden sausen zu lassen. Auf Bus fahren habe ich gerade auch keine Lust mehr. Ich habe mich nun innerhalb von 7 Tagen komplett durch die Pampa gekaempft und bin seid 2 Tagen in der Hauptstadt (Vientiane) angekommen. Teilweise war es schwer ueberhaupt ein Guesthouse zu finden und ich musste meist auf gut Glueck ein gut aussehendes Dorf auf Googel Maps als Tagesziel waehlen. Doch so kam es, dass ich direkt am ersten Tag mitten in einem sogenannten Boun-festival gelandet bin, was nicht direkt mit dem Neujahr zusammenhaengt. Dabei geht es darum selbstgebaute Raketen abzuschiessen um die Trockenzeit einzulaeutern. Diese hoeren sich wie vorbeifliegende Jets an und fliegen extrem hoch und explodieren nicht wie unsere Silvesterraketen, sondern hinterlassen eine seeehr lange Rauchsaeule. Dort angekommen wollten sehr viele locals mit mir trinken, tanzen und essen. Auch wenn fast niemand wirklich Englisch spricht, war es trotzdem sehr witzig und es vertreibt das Gefuehl von Einsamkeit. So aehnlich verliefen dann auch die darauffolgenden Tage. Ich wurde waehrend der Fahrt durchgehend nass gemacht und mir wurde oefters auch waehrend der Fahrt Bier in die Hand gedrueckt. Die Leute waren alle seeerh gut drauf was mich waehrend der Fahrtzeit auch besonders motiviert hat. Viele freundliche Gesichter und gruessende Kinder und Erwachsene. Manchmal habe ich statt Bier auch Bananen oder Pepsi geschenkt bekommen. Im Gegentausch wollte die meisten ein Foto machen haha. Unterwegs habe ich ausserdem noch 2 Jungs aus Frankreich (ebenfalls mit dem Fahrrad) getroffen und schlief in einem Guesthouse, welches einer Dame gehoert, die Bast-Moebel nach Deutschland und andere Laender verkauft. Sie konnte sehr gut Englisch und war auch schon mal in Deutschland! Rechtzeitig zum letzten Tag des offiziellen Neujahrsfest kam ich dann in Vientiane an. Erstmal froh darueber wieder durchgehend Englisch sprechen zu koennen! Erst dachte ich, dass das Wasserfest in Laos natuerlich nicht so riesig wie in Thailand ist (wo in Bangkok beispielsweise auch Elefanten "aufgefahren" werden um die Leute nasszuspritzen und tausende Touris nur deswegen anreisen). Ist ja auch alles aermer hier und so weiter.... von wegen! Zwar waren fast keine Touris zu sehen aber die komplette Stadt war mit Pickup - Autokorsos, Musikboxen, Bier, Wassertonnen, -kuebel, -wannen, - schlauechen, -bomben und aufblasbaren Swimmingpools voll! Nachdem ich versucht hatte alles zu fassen und mal quer durch die Stadt zu laufen bin ich dann bei einer Gruppe gelandet, mit welcher ich die vorbeifahrenden und laufenden Leute nass machte. Irgendwie haben sich immer wieder kleine "Kriege" mit anderen Gruppen ergeben oder wir versuchten die Pickups zu meutern. Am Ende habe ich erfahren, dass die Gruppe eigentlich hauptsaechlich aus Vietnamesen besteht hahah. Heute ware ich bei Willy, einem Franzosen der einen kleinen Fahrradshop besitzt. Er hat mein Bike gecheckt und konnte mir, wie erhofft, Tipps fuer die Weiterfahrt geben. Er hat mir versichert, dass es mit dem Fahrrad und ohne Camping Ausruestung bis nach "Luang Prabang" machbar ist. Ein Ort in den  Bergen von Laos wo es allgemein extrem schoen sein soll. Davor fuehrt mich die Strecke aber auch noch nach Vang Vieng. Also fangen dann bald die ersten richtigen Bergfahrten an!   Viele Gruesse Matze